Erfolgschronik

Seit Gründung der Sektion Leichtathletik des damaligen Sportclub Cottbus im Jahre 1963 waren unsere Aktiven bei vielen internationalen Meisterschaften äußerst erfolgreich vertreten. Den Ausschlag dafür gaben die leistungssportlichen Strukturen am Standort, die das Fundament für den Hochleistungssport bildeten. Erfahrene und engagierte Trainer sowie talentierte Sportler prägten seither die Erfolgsgeschichte unseres Vereins, die so vielfältig und umfangreich ist, dass es unmöglich wäre, hier alle Leistungen zu benennen, geschweige zu beschreiben. Die folgenden Beispiele können nur einen kleinen Einblick in die Historie des Sportclubs vermitteln, stehen aber für das Engagement ungezählter Sportfreunde in mehr als vier Jahrzehnten.

athleten_01_geschichte

Mit einem siebten Platz bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko errang Uwe Grabe im Kugelstoßen als erster Cottbuser einen international spektakulären Erfolg. Aber schon kurze Zeit später holten sich unsere Athleten auch die begehrten Medaillen bei internationalen Vergleichen. So gewannen Christian Rudolph über 400m Hürden und Gunhild Hoffmeister über 1500m jeweils Silber, als sie 1971 bei den Europameisterschaften in Helsinki für unseren Club antraten. Ein Jahr später, bei den Olympischen Spielen in München konnte sich die 1500-Meter-Läuferin abermals über Silber freuen und noch dazu die Bronzemedaille über 800 Meter gewinnen.

Die erste Frau über 2 Meter
Rosemarie Ackermann (geb. Witschas) triumphierte erstmalig mit ihrem Weltrekordsprung über 1,95m bei der EM 1974 in Rom. Ihre erfahrene Vereinskollegin Gunhild Hoffmeister brachte eine Goldmedaille über 1500 Meter und eine Silbermedaille über 800 Meter mit nach Hause. Ein weiterer Höhepunkt folgte mit den Olympischen Spielen 1976 in Montreal, wo beide Athletinnen ihre damalige Ausnahmestellung erneut eindrucksvoll unterstrichen. Rosemarie Ackermann krönte ihre bis dahin einzigartige Karriere mit Gold und einem Olympischen Rekord von 1,93m. Außerdem wiederholte Gunhild Hoffmeister ihren Erfolg von 1972 und gewann Silber über 1500m. Komplettiert wurden die erfolgreichen Spiele durch ihre Clubkollegin Ulrike Bruns (geb. Klapeczynski) mit einer Bronzemedaille über 1500m.

athleten_03_geschichte

Eine weitere Sternstunde erlebte Rosemarie Ackermann am 26. August 1977 beim ISTAF in Berlin. Als erster Frau der Welt gelang ihr vor 30.000 Zuschauern im Olympiastadion schon im ersten Versuch der historische Sprung über 2,00 Meter. Ein sensationeller Weltrekord, der in die Annalen der Sportgeschichte einging. Die Cottbuser Athletin hatte damit eine Schallmauer im Frauenhochsprung überwunden. Ihre letzte internationale Medaille gewann sie 1978 bei den Europameisterschaften in Prag, wo sie unglücklich den zweiten Platz belegte. Medaillen in Bronze erkämpften sich hier ihre Clubkameradinnen Kristine Nitsche im Mehrkampf und Karin Roßley über 400 Meter Hürden. Zwei Jahre später stellte Karin Roßley mit 54,28s über diese Distanz einen neuen Weltrekord in Jena auf. Im gleichen Jahr 1980 – bei den inoffiziellen Leichtathletikweltmeisterschaften, an denen auch die nichtolympischen Disziplinen 400 Meter Hürden und 3000 Meter der Frauen ausgetragen wurden, erreichte Petra Pfaff über die 400-Meter-Hürden den dritten Rang. Eine Silbermedaille erkämpfte sie sich dann 1982 bei der EM in Athen. Über eine gelungene Premiere bei der WM freute sich Ulrike Bruns (geb. Klapeczynski) mit dem Gewinn der Bronzemedaille über die 800m. Zwei Jahre zuvor gewann die Mittelstrecklerin Gold bei der Hallen-EM.

Weltrekordweite im Diskuswurf
Damit hatten besonders diese Athleten für den Cottbuser Sportclub eine Tradition des Erfolgs eingeleitet, die in den folgenden Jahren durch immer neue hervorragende Leistungen ihre Fortsetzung fand. Mit Gloria Siebert (geb. Kovarik) beispielsweise. Sie brillierte bei den offiziellen Weltmeisterschaften 1987 in Rom. Mit ihr gewann erstmals eine Cottbuserin eine Silbermedaille. Ein Jahr später, bei den Olympischen Spielen in Seoul, musste sie sich gegenüber Yordanka Donkova, der Weltrekordlerin in 100 Meter Hürden, geschlagen geben. Ihre berechtigten Hoffnungen und unsere Erwartungen auf eine Medaille konnte leider Diskuswerferin Gabi Reinsch nicht erfüllen, als sie bei den Olympischen Spielen 1988 antrat. Leichtathletikgeschichte hatte sie aber schon zwei Monate davor geschrieben. Da war ihr mit der unglaublichen Weite von 76,80 Metern ein Wurf gelungen, der bis heute unübertroffener Weltrekord geblieben ist. Keine Frau war seither besser.

athleten_02_geschichte

Mit der politischen Wende im Jahre 1990 und der Zusammenführung beider deutscher Sportbewegungen musste auch die Leichtathletik in Cottbus um ein neues Profil ringen. Doch während sich dieser Umbruch vollzog, triumphierte Stephan Freigang noch bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona mit einer sensationellen Leistung. Der Cottbuser Athlet erkämpfte sich im Marathonlauf eine Bronzemedaille. Ein Jahr später und genau 30 Jahre nach seiner Gründung wurde der bis dahin so erfolgreiche Sportclub aufgelöst und der Leichtathletikclub Cottbus e.V. (LCC) gegründet. Die von den Cottbuser Athleten mit nationalen und internationalen Erfolgen repräsentierte Geschichte steht für einen anerkannten Sportklub, dessen Arbeit undenkbar wäre ohne die vielen hier nicht erwähnten Sportfreunde. Mit Engagement haben Trainer, Übungsleiter, Kampfrichter und viele ehrenamtliche Helfer zum Erfolg des Cottbuser Leichtathletiksports beigetragen. Mit der Zäsur einer Neugründung heben sich die guten Traditionen des Cottbuser Sports nicht auf. Viele neue Talente setzen seither mit internationalen Erfolgen, Deutschen Meistertiteln und unzähligen Landesmeistertiteln die positive Entwicklung fort. Zudem pflegt der LCC seit vielen Jahren eine enge Partnerschaft mit dem polnischen Leichtathletikclub aus Zielona Gora. Die alljährlich stattfindenen polnischen Hallenmeisterschaften in Cottbus und der rege Jugendaustausch zwischen beiden Vereinen unterstreicht die gute Zusammenarbeit über unsere Ländergrenzen hinaus.