LC Cottbus ist heiß auf Top-Stars
(LR, Mirjam Hecht) Gunhild Hoffmeister, Rosi Ackermann, Stephan Freigang… Die Liste der erfolgreichen Cottbuser Leichtathleten ließe sich noch fortsetzen. Sie ist durchaus lang. Lang her sind deren Spitzenleistungen allerdings auch. Allenfalls Toni Mohr und Katja Schötz sind als relativ prominente Lokalmatadoren noch halbwegs im Hinterkopf. Momentan jedoch ist es seltsam ruhig um die Athleten des LC Cottbus. Das soll sich mit neuen Strukturen ändern.
Je weiter die Bauarbeiten an der neuen Trainingshalle am Cottbuser Sportzentrum voran schreiten, desto mehr scheint auch beim LC Cottbus so einiges überdacht zu werden. ,,Wir durchleben gerade eine Phase der Umstrukturierung”, formuliert es Vizepräsident Ulrich Hobeck, verantwortlich für den Leistungssport. Ihm ist klar, dass das derzeitige Leistungsniveau der LCC-Athleten kaum mehr vergleichbar ist mit jenem vor 20, 30 Jahren. ,,Wir müssen unbedingt unsere Qualität steigern, damit der Abstand nach Potsdam nicht zu groß wird”, betont Hobeck. Seit 2007 werden in Cottbus Athleten der Klassenstufen 7 bis 10 ausgebildet und bei Eignung wegen der dortigen guten Bedingungen nach Potsdam delegiert – sofern nicht bessere berufliche Perspektiven in der Lausitz dagegen sprechen. ,,Wir sind in Brandenburg momentan die Nummer zwei”, weiß Hobeck. ,,Das ist uns aber nicht genug. Wir wollen endlich eine starke, leistungsfördernde Rivalität aufbauen.”
Schon so einige in der Lausitz ausgebildete Athleten hatten dem LC Cottbus in der Vergangenheit den Rücken gekehrt – von Diskus-Weltmeister Robert Harting über Hochspringer Oliver Bräutigam bis hin zum Forster 400-Meter-Läufer Thomas Schneider. Diesem unerfreulichen Trend würde der LCC gern Einhalt gebieten und hat laut Hobeck das Ziel, ,,eine eindeutige Verbesserung der Bedingungen für die Athleten” herbeizuführen.
Neue Halle als Ansporn
Da ist zum einen natürlich die neue topmoderne Leichtathletik-Halle, die Ende des Jahres fertiggestellt sein soll und dem LCC Ansporn ist. ,,Wir wollen natürlich nicht ungerechtfertigterweise eine Halle mitnutzen, die acht Millionen Euro gekostet hat”, erklärt Hobeck. Allein mit der neuen Halle ist es freilich nicht getan. Die Umstrukturierung beim LC Cottbus greift noch weiter. So werden beispielsweise ab September die Gymnasiallehrer Christian Rudolph und Dieter Spillar als zusätzliche Übungsleiter vertraglich gebunden. ,,Das sind richtig gute Trainer”, betont Ulrich Hobeck. Zudem soll Rainer Paul künftig die Sprinter trainieren. Der 68-Jährige sei ,,fit wie ein Turnschuh” und eine ,,absolute Bereicherung”. Der Cottbuser hat zuletzt als Trainer in Singapur gearbeitet.
Zudem seien laut Hobeck Gespräche zwischen dem LCC, dem Olympiastützpunkt und dem Leiter der Lausitzer Sportschule, Wolfgang Neubert, angedacht. ,,Jeder Lehrertrainer muss sich ehrlich hinterfragen, ob er den Anforderungen noch gewachsen ist”, so der LCC-Vizepräsident. Unterricht von 7 bis 16 Uhr und anschließendes Training bis 20 Uhr seien ein ,,gewaltiger Akt”, sagt Hobeck, der die leistungsorientierte Ausbildung der Athleten auch als ,,hohe politische Aufgabe” betrachtet. ,,Wir müssen unbedingt professionelle Strukturen entwickeln, sonst hat das alles keinen Sinn”, verdeutlicht Hobeck. Auch über eine Konzentration auf die Spitze werde nachgedacht.
All dies sei nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen, sondern benötige einen langen Atem. Hobeck zeigt sich jedoch überzeugt davon, mit dem Drehen an den genannten Stellschrauben eine ,,richtig gute Basis” für künftige Spitzenleistungen schaffen zu können. Er hat dabei eine recht ,,große Anzahl” von jungen, talentierten Sportlern im Blick: ,,Sie müssen nur gut geführt werden.”
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