Kleines Team mit kleinen Chancen
Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften der U20/U18 am 15.-17.07.2022 im sehr schönen Donaustadion in Ulm startete ein kleines 5-köpfiges Team mit wenigen Außenseiter-Chancen.
Eine davon konnte Rodion Beimler U20 über die 1500 m Strecke verwirklichen. Er lief bei sehr warmen Temperaturen nach einem kämpferischen Vorlauf am Vormittag im Finallauf am späten Abend in die Nähe seiner vor kurzen aufgestellten persönlichen Bestleistung von 3:58,99 min und erzielte damit das beste Ergebnis des Teams mit einem guten 8. Platz.
Etwas anders gestaltete sich der Vorlauf über 400m der weiblichen U18. 400m-Sprinterin Amelie Pietsch lief ein souveränes und starkes Rennen und hielt sich sicher bis ca. 80 m vor dem Ziel auf dem zweiten Platz, was eine direkte Finalteilnahme bedeutet hätte. Leider merkte sie nicht, dass ihre Konkurrentinnen auf den letzten Metern noch leicht aufholen konnten und nahm das Tempo aus ihrem Lauf raus, um Kräfte zu sparen.
„Ich bin einfach nicht bis zu Ende gesprintet“, sagte sie am Morgen nach der verpassten Finalteilnahme mit einer Träne im Augenwinkel. Denn dieses „Austrudeln“ nutzten die von hinten anstürmenden Gegnerinnen und liefen an Amelie vorbei auf die beiden direkten Finalplätze. Damit verpasste sie das Finale um 5 hundertstel Sekunden und wurde „nur“ Neunte. Die Zeit von 57,87 s liegt trotzdem im Bereich ihrer persönlichen Bestleistung.
Auch eine minimale Chance das Finale zu erreichen, hatte Celine Müller U18 über die 100m Sprintstrecke. Sie ging allerdings mit einem Handicap an den Start, einer kleinen Beugerzerrung, die sie sich beim Abschlusstraining vor den Meisterschaften zugezogen hatte. Würde der Beuger die 100m durchhalten, wäre eine Finalteilnahme mit einer Zeit im Bereich Ihrer persönlichen Bestleistung möglich. Doch leider hielt der Beuger nur die Hälfte der 100m Strecke durch. Danach konnte man deutlich sehen, dass Celine trotz kämpferischem Einsatz nur noch mit Schmerzen laufen konnte. Trotzdem wurde sie mit einer für sie guten Zeit von 12,57 s in ihrem Vorlauf Vierte. Das bedeutete aber leider keine direkte Qualifikation und auch die Zeit war für eine Finalteilnahme ein paar Zehntelsekunden zu langsam. Das Team hat sich trotzdem gefreut und sie für ihren kämpferischen Einsatz gefeiert.
Als klassische Außenseiter gingen Charlot Bursch U20 über die 100m Hürden Strecke und Richard Mattig U18 im Sperrwurf an den Start. Für Charlot war es ihre letzte Meisterschaft und wahrscheinlich auch ihr letzter Wettkampf, da sie die aktive leistungssportliche Zeit beendet. Sie lief in ihrem Vorlauf zwar eine bescheidene Zeit von 15,93s, freute sich aber trotzdem technisch sauber über die Hürden gelaufen zu sein. Auch deutlich anzumerken war ihr die noch nicht überstandene Erkältung, die eine planmäßige Vorbereitung der DM verhinderte.
Für Richard war es seine erste mehr durch einen Zufallswurf erreichte Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft. Denn die Mindestweite zur Teilnahme an der DM konnte er leider in den nachfolgenden Wettkämpfen nicht bestätigen, so dass das Ziel klar war: Teilnehmen, lernen und im ersten großen Wettkampf bestehen. Und so muss man die bescheidene Leistung von 47,66m und den 16. Platz auch entsprechend einordnen. Immerhin ist er damit nicht Letzter geworden und eine Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft muss man erst einmal schaffen.
Herzlichen Glückwunsch
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