Athleten des Landesstützpunktes erfolgreich

Jessy-Marie Aschersleben 800 mEin kleines Team des Leichtathletik Landesstützpunktes Cottbus kehrte erfolgreich von den Deutschen U16 Meisterschaften vom 05.-07. Juli in Bremen zurück.

Wer zum ersten Mal in seinem Leben die Norm des Deutschen Leichtathletik Verbandes für die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften geschafft hat, gehört zu den besten Athleten seines Alters in Deutschland. Erstmalig ist dies in der Altersklasse der U16 (m/w15) möglich.

In diesem Jahr hatten 5 Athleten des Landesstützpunktes die jeweils notwendige DLV-Norm geschafft. Vom heimischen LC Cottbus qualifizierten sich Jessy-Marie Aschersleben über 800 m und Marcel-Masso Despaigne über 80 m Hürden, vom Cottbuser SV Olympia die Athletinnen Felicitas Halkow und Lea Raschick, sowie vom VfL Spremberg Anton Gallas.

Alle Athleten sind Schüler der Lausitzer Sportschule Cottbus und werden von Lehrer-Trainern der Lausitzer Sportschule trainiert.

Kurz vor Einsetzen des Dauerregens am ersten Tag der Meisterschaft konnte sich Felicitas Halkow mit neuem Brandenburgischen U16 Landesrekord von 44,66 s über 300 m Hürden für den Finallauf am nächsten Tag qualifizieren. Wer schon einmal selbst versucht hat, länger als 100 m zu sprinten, der kann einschätzen, was es bedeutet 300 m über Hürden zu sprinten. Es ist eine der härtesten Sprintstrecken in der Leichtathletik.

Im Finale am zweiten Tag lief Felicitas ein weiteres starkes Rennen gegen Deutschlands schnellste 300 m Hürden Läuferinnen und konnte sich im Ziel über Platz 3 freuen. Völlig erschöpft und glücklich nahm sie die Glückwünsche ihrer Teamkameraden, Eltern und Großeltern entgegen. Doch Felicitas wäre nicht Felicitas würde sie sich nicht auch ein kleines bisschen ärgern, denn der zweite Rang, auf dem sie noch nach den Vorläufen lang, war greifbar nah. “Durch den starken Gegenwind nach dem Startschuss musste ich die erste Hürde mit dem ‚falschen‘ Bein nehmen und bin dadurch nicht gleich in meinen Rhythmus gekommen” sagte die 15jährige kampfstarke Sprinterin direkt nach dem Lauf. Ihre Zeit für den 3. Platz: 45,18 s.

Die Qualifikation unseres zweiten Hürdensprinters über die 80 m Strecke verlief ebenfalls planmäßig. In einem starken 4. Vorlauf sprintete Anton Gallas in einer Zeit von 10,75 s unter die besten 8. Im Finallauf konnte er diesen Platz aufgrund einer leichten Leistenzerrung leider nicht mehr verbessern und blieb mit 11,00 s achtbester deutscher U16 Hürdensprinter.

Der Start des dritten Hürdensprinters im Team, Marcel Masso-Depaigne, war seit der Ankunft in Bremen mit einem Fragezeichen versehen. Marcel hatte sich vor einigen Wochen im Training leicht verletzt und erst ein Test kurz vor dem Qualifikationslauf sollte die Entscheidung bringen, ob er starten kann. “Erst wenn du schmerzfrei sprinten kannst, darfst du starten. Wenn nicht, steht deine Gesundheit vor einer möglichen größeren Verletzung”, sagte seine Trainerin einen Tag vor seinem Qualifikationslauf. Tief traurig nahm er die Entscheidung seiner Trainerin an und versuchte trotzdem optimistisch zu sein. Bis zur Qualifikation wurde mit Hilfe der Physiotherapeuten gekämpft, um seine Streckermuskulatur bis zum Start “fit zu bekommen”. Erst kurz vor seiner Aufrufzeit für den Callroom wurde entschieden: “Kein Start möglich.”

Ähnlich spannend, jedoch auf ganz andere Art, war der Wettkampf von Lea Raschick. Sie hatte im Vorfeld die Normen für zwei Wettbewerbe – Kugelstoßen und Diskuswerfen – geschafft. Bei einem Teilnehmerfeld von 9 Athletinnen im Kugelstoßen musste sie “nur” eine hinter sich lassen, um den Endkampf, d.h. die besten Acht, zu erreichen. Was so einfach klingt und aufgrund der Vorleistungen auch kein Problem sein sollte, erwies sich als unüberwindbar. Kein Versuch sollte gelingen, die Nerven lagen blank. Es blieb nur das frühzeitige Ausscheiden aus dem Wettbewerb und Platz 9 mit bescheidenen 11,56 m, deutlich unter ihren Möglichkeiten und ihrer Bestleistung. Vor diesem Effekt sind selbst ältere Athletinnen nicht sicher. Großereignisse wie Deutsche Meisterschaften können euphorisierend oder genau das Gegenteil, hemmend wirken wenn “der Kopf aussetzt”.

Ihr blieb allerdings noch die zweite Chance. Nach ein paar klaren Worten des Trainers und ein paar Tränen war der Kopf frei für das Diskuswerfen. Und hier konnte Lea beweisen, was sie in den letzten beiden Jahren an der Sportschule gelernt hatte. In ihrer Spezialdisziplin gelang ihr mit neuer persönlicher Bestleistung von 34,22 m ein Wurf auf Platz sieben der besten deutschen Werferinnen der Altersklasse U16. Das anschließende Strahlen in ihrem Gesicht entschädigte für alles.

Nicht ganz so glücklich gestaltete sich der Vorlauf der 800 m Läuferin Jessy-Marie Aschersleben. Bei strömendem Regen lief sie mit einer Zeit von 2:20,17 min knapp an einer Qualifikation für das Finale vorbei. Ihre starken Zeiten aus anderen Wettkämpfen (Saison-Bestzeit 2:17,26 min) trösten da nur wenig über den verpassten Finaleinzug.

Die Athleten des Leichtathletik Landestützpunktes Cottbus werden von den Lehrer-Trainern der Lausitzer Sportschule trainiert und begleitet: Andrea Schieskow (Sprint), Reiner Kruk (Lauf), Hans-Jürgen Lehmann (Sprung), Steffen Uhlig (Wurf).

Herzlichen Glückwunsch allen Athleten

  2019-07-06-Bremen-Ergebnisliste.htm (Ergebnisse 2019 - 8. Juli 2019)

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