Erneute Zu- und Absagen für das Springermeeting
Nach den Olympischen Spielen pausieren viele Topathleten in dieser Hallensaison oder kommen erst langsam in Fahrt. Ob in Arnstadt oder Cottbus – die Wettkampforganisatoren suchen händeringend nach guten Springern. Das internationale Springer-Meeting in Cottbus bietet am 30. Januar dennoch exzellenten Sport mit jeder Menge Unterhaltung.
Da freuten sich beispielsweise die Organisatoren, weil wenigstens eine deutsche Springerin in guter Form ist – Marie-Laurence Jungfleisch. Die Zusage des Trainers lag vor. Und dann bekommt die talentierteste deutsche Springerin keine Freistellung von der Arbeit. Die Hochspringerin muss nämlich, um ihren Lebensunterhalt zu sichern, einem Vollzeit-Job als Erzieherin nachgehen. Nun wird das international renommierte Meeting in Cottbus wohl ohne nationale Starterinnen bleiben, schade!
Die ursprünglich gemeldete Svetlana Shkolina (Bronze bei Olympia) verletzte sich in der vergangenen Woche, aber Ersatz konnte glücklicherweise prompt gebucht werden: die russische Landsfrau Irina Gordeyeva sagte spontan zu. Sie hält mit 2,01 m den Meetingrekord in Cottbus. Weitere Springerinnen kommen aus Polen, Belgien, Rumänien, Kroatien und Usbekistan – also eine bunte Mischung.
Bei den Männern sieht es für die Deutschen besser aus. Vier nationale Stabhochspringer stehen auf der Startliste, allen voran Björn Otto, der aktuelle deutsche Rekordhalter und 6,01-m-Springer, Vizeolympiasieger von London, Silber bei EM und Hallen-WM 2012. Der Kölner blickt auf die bislang erfolgreichste Saison zurück und will natürlich trotz seiner 35 Jahre noch einen drauf setzen. Cottbus war für ihn stets ein besonderes Erlebnis, feierte ihn das Publikum stets wie den Sieger, bevor er einen Sprung absolvierte.
Die internationale Konkurrenz versprach ebenfalls besondere Spannung. Mit dem Australier Steve Hooker beispielsweise, der Weltmeister von 2009 (Berlin) und Olympiasieger 2010 (Peking) hatte Anfang des Jahres seine Zusage für Cottbus gegeben. Nun die überraschende Absage: „Steve ist angeschlagen und hat einige Einheiten verpasst. Jetzt haben sich Steve und sein Trainer leider dazu entschlossen, die komplette Hallensaison abzusagen“, erklärte Hookers Manager Steffen Keil.
Die Männerkonkurrenz ist dennoch vielversprechend: neben Björn Otto, Karsten Dilla, Tobias Scherbarth und Henryk Gruber haben der Fünfte von London, Steven Lewis (GBR), seinen Start zugesagt, so auch der russische Meister Sergey Kucheryanu (Olympia-Finalteilnehmer) und Lukasz Michalski (POL/Platz 4 WM 2011). Damit sind wieder Top-Athleten in der Cottbuser LausitzArena am Start, dennoch bleibt ein Wehmutstropfen. Die Mischung aus Sport und Musik bringt eine besondere Atmosphäre für die Zuschauer und füllt die LausitzArena bis unters Hallendach, dies wird auch in diesem Jahr so sein, versprechen die Veranstalter.
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