„LCC muss wieder zum Aushängeschild werden“

Der neue Präsident des LC Cottbus Vlatko Knezevic.

(LR-online vom 27.04.2011) Vlatko Knezevic ist neuer Präsident des LC Cottbus. Der 38-Jährige, Geschäftsführer der Cottbuser Stadtwerke GmbH, löste Stephan Freigang ab. Wie Knezevic an seine Aufgabe herangehen will, erklärte er im RUNDSCHAU-Gespräch.Vlatko Knezevic, wechseln die LCC-Sportler nun ins Schlaraffenland, da sie den Chef eines renommierten Cottbuser Großbetriebes an der Spitze ihres Vereins haben?

Wer glaubt, dass durch meine Verantwortlichkeit nun die Stadtwerke als wesentlicher Träger aller finanzieller Obliegenheiten des LC Cottbus auftreten werden, der liegt völlig falsch. Ich werde aber meine Kontakte und meine Verbindungen zu den wirtschaftlichen Netzwerken der Stadt, des Landes und der Republik für meine Arbeit nutzen.

Wie sind Sie an dieses sicher auch zeitaufwändige Amt gekommen?
Das hat in erster Linie mit meinen bereits länger existierenden Kontakten zum Cottbuser Meeting-Direktor Ulli Hobeck zu tun. Er ist ein Profi, der sich seit vielen Jahren darum bemüht, die einstige Cottbuser Leichtathletik-Bastion zu stärken. Als er mich gefragt hat, ob ich mir vorstellen könne – da habe ich natürlich zugesagt.

Weshalb konkret?
Der LC Cottbus ist einer der Leuchttürme in der üppigen Cottbuser Sportlandschaft mit viel hochklassigem Sport. Wir müssen alle gemeinsam daran arbeiten, diesen Leuchtturm aufzupolieren, ihm eine neue Flamme geben. Das wird aber nur gehen, wenn wir uns von den früheren auch internationalen Erfolgen des Vereins motivieren lassen. Wir sind bereit, neue, moderne Wege zu gehen. Wir haben ganz viele tolle Trainer, haben beispiellose Sportanlagen mit einem Top-Stadion und einer hochmodernen Halle. Bedingungen, um die man uns an vielen Orten beneidet.

Welche sind die vorrangigen Probleme, die sie anpacken werden?
Wir müssen unser Image im Umfeld verändern. Die Leute müssen wieder erkennen, was sie am LCC haben, gerade deshalb auch wieder mehr Kinder zum Training schicken. Es gibt natürlich eine Konkurrenzsituation der Sportarten. Die Entscheidung für eine bestimmte Sportart sollte jedoch nicht nur anhand der Medienpräsenz getroffen werden. Zweitens müssen wir den Verein besser ausstatten. Wir dürfen nicht erlauben, dass Leichtathletik gegenüber anderen, durchaus massentauglichen Sport- und Nichtsportveranstaltungen, an Stellenwert verliert und an den Rand gestellt wird. Leichtathletik ist neben dem Radsport die Cottbuser Tradition schlecht hin. Ich finde, genau diese Traditionsvereine und -sportarten sollten die bestmögliche Unterstützung aller Cottbuser erfahren. Und ich will drittens nicht vergessen, dass wir über Leistungen landes- aber auch bundesweit Aufmerksamkeit erregen müssen. Der LCC muss wieder zum Aushängeschild der Stadt Cottbus werden – national und international werden.

Vlatko Knezevic kam 18-Jährig im Jahr 1991 aus dem heutigen Bosnien-Herzogowina nach Deutschland und studierte in Mannheim Wirtschaftsingenieurwesen. Seine Schwerpunkte: Vertrieb und Beteiligung. Im Februar 2008 kam er als Vertriebsleiter zu den Stadtwerken Cottbus, seit Juli 2008 ist er deren Geschäftsführer. Knezevic lebt mit seiner Lebensgefährtin und zwei Kindern (10 und 12 Jahre) in der Region und schätzt die hohe Lebensqualität in der Lausitz.
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