Uli Hobeck – Cottbuser des Jahres 2009

„Das Meeting hat weltweit Anerkennung gefunden und zum Gütesiegel ,Sportstadt Cottbus’ beigetragen“,sagte ZDF-Sportmoderator Wolf-Dieter Poschmann. „Er ist gerade aus Vancouver zurück und sofort nach Cottbus gekommen“, so Hobeck über den prominenten Laudator bei der Ehrengala der gemeinsamen Aktion von „Wochenspiegel“ und Radio Cottbus am Dienstagabend im Barbarasaal von Vattenfall.

Beide seien 3000-Meter-Hindernis-Läufer gewesen, was schnell für einen guten Draht gesorgt habe, als der Cottbuser den Sportmoderator 1993 erstmals traf und fragte, ob er es sich vorstellen könne, das Leichtathletik-Meeting zu moderieren.
Inzwischen war Wolf-Dieter Poschmann 16-mal Moderator im Cottbuser Leichtathletikstadion. Doch den geplanten gemeinsamen Lauf hätten sie immer wieder verschoben.  „In den Tagen rund ums Meeting habe ich einfach keine Zeit dazu“, sagt der Cottbuser.

27 Olympiasieger und mehr als 50 Weltmeister waren im Laufe der Jahre beim German Meeting zu Gast. „Allein beim 20. Mal im vergangenen Jahr hatten wir 67 Athleten der Weltmeisterschaft aus 43 Nationen in der Stadt, unter anderem sieben Medaillengewinner“, sagt Hobeck. „Darunter drei Top-Staffeln aus den USA, von denen eine in Cottbus knapp am Weltrekord vorbeigeschrammt ist.“

Der Organisator sinniert: „Eigentlich sollte das 20. Meeting der Schlussstrich sein.“ Immer schwieriger sei es geworden, den Mindestetat von 150 000 Euro zusammenzubekommen. „Aber jetzt nach der Auszeichnung kann ich nicht sagen, ich mach das nicht mehr.“ Er wolle das „German Meeting“, das im vergangenen Jahr 6000 Zuschauer, eine Stunde Liveübertragung im RBB und Fernsehberichte in 28 Ländern der Welt verbuchen konnte, für die Stadt erhalten.  Allerdings suche er einen Nachfolger. „Ich würde künftig gern nur im Hintergrund arbeiten“, sagt Hobeck. Über sein 30-köpfiges Team, das wie er das ganze Jahr über ehrenamtlich arbeitet, sagt er: „Ich bin nur an der Spitze und werde von hinten geschoben, und das ist gut so.“

Ulrich Hobeck ist nicht nur Trainer, Organisator und Inspirator. „Ich war auch der erste DDR-Meister des SC Cottbus”, sagt er. Das sei 1963 bei den Waldlaufmeisterschaften der Jugend gewesen. Bis zum Jahr 1971 hat Hobeck 13 DDR-Meistertitel geholt und 13 A-Länderkämpfe für die Nationalmannschaft der DDR bestritten. Bei den Junioreneuropameisterschaften 1966 in Odessa gewann er Silber über 1500 Meter Hindernis. Beim Europa-Cup-Finale wurde er 1970 in Stockholm über 3000 Meter Hindernis Zweiter.

Erfolg reihte sich an Erfolg, bis er, wie er sagt, „aus politischen Gründen aus dem Verkehr gezogen wurde“. Grund war der Kontakt mit dem Engländer John George, dem Chefredakteur einer der größten Filmzeitschriften der Welt. Dass er Olympia 1972 nicht erleben durfte, sei jedoch ein harter Schlag gewesen.

Dennoch spricht Hobeck heute über diese Zeit ohne Bitterkeit. Aus dem Sportclub verbannt, hat der Student und spätere Sportlehrer die BSG Tiefbau Cottbus zur erfolgreichsten Sportgemeinschaft der DDR gemacht. Noch heute zieht sich der Cottbuser mindestens dreimal in der Woche die Laufschuhe an. Sport sei „einer der großen Werte des Lebens“, Teil gesunder Lebensweise und trainiere das Durchsetzungsvermögen. „Und der Spitzensport“, so Ulrich Hobeck, „schafft die Vorbilder.“

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